Burg Blaustein
Bluebrixx Special 102818Fans von mittelalterlichen Klemmbaustein-Sets werden mit der „Burg Blaustein“ ihre wahre Freude haben. Warum, sagen wir Euch!
Ein Bau voll Fantasie
Ein Bau voll Fanatsie
Langsam und knarrend senkt sich die kleine Zugbrücke, nachdem der Wächter im alten Wachhaus den abendlich zurückkehrenden Reitern Einlass gewährt hat. Es ist der Burgherr, Graf Gusto von Blaustein und seine Gefolgschaft, die nach einer langen Jagd, ihre Beute im Vorratsraum unterbringen wollen. Nach getaner Arbeit genehmigt man sich noch einen fast schon nächtlichen Trunk und während die einfachen Reiter sich ihren Platz zum schlafen suchen, steigt der Burgherr die enge Treppe in sein Schlafgemach hinauf, denn am Morgen beginnt zum Sonnenaufgang und mit dem ersten ächzenden Geräusch des Hofbrunnens ein neuer Tag auf der Burg Blaustein …
Wer solche Geschichten mag, gerne seine Fantasie schweifen lässt und sich vorstellt, wie es damals wohl zuging, der ist bei diesem Set von Bluebrixx genau richtig! Warum? Weil in jedem Bauschritt die Liebe zum Thema steckt!
Nur der Anfang
Der schönste Start
Ich möchte es gleich hinaus posaunen: Burg Blaustein ist ein schönes Set! Nicht nur optisch, sondern auch konzeptionell. Zwar kann ich noch keine der vier Erweiterungen beurteilen, aber die Tatsache, dass „Burg Blaustein“ „nur“ der Grundstein für etwas richtig Großes ist und das Set sich noch ausbauen lässt, ist schon faszinierend.
Das Burg Blaustein damit auf mächtig viel Begeisterung stößt, lassen die kurzen Zeitabschnitte erahnen, in denen das Hauptset und die bisherigen Erweiterungen erhältlich waren. Denn man muss schon ziemlich schnell sein, um das begehrte Set zu bekommen
Hat man es gekauft und gebaut, würde es, für alle die Spaß damit hatten, mit dem „Bergfried“ weitergehen. Danach käme die „Vorburg“, gefolgt vom „Saalbau“ und den „Hurden“. Wobei die letzten zwei Sets bisher nur angekündigt wurden und noch nicht erschienen sind.
Aber heute geht es um den Anfang. Um die Burg als Grundstein und darum, wieviel Spaß dieses Set bringt!
Für fast jeden etwas!
Das Set aus 5250 Steinen ist in 12 Bauschritte unterteilt. Die Einteilung in Bauschritte ist wohl neu. Erste Chargen waren, soweit ich richtig informiert bin, noch sortenrein. Bei mir schwankt es immer mal, ob ich sortenrein oder Bauschritte besser finde. Oft kommt es auf das Set an. Im Falle dieses Sets fand ich die Umstellung auf Bauschritte richtig. Diese sind logisch aufgeteilt und führen ohne große Anstrengung perfekt durch den Bau.
Eine Anleitung liegt dem Set nicht bei. Sie kann als PDF heruntergeladen werden. Zwar gibt es in ihr ein paar unübersichtliche Stellen, bringt man aber etwas Erfahrung mit Klemmbausteinen mit, sollte der Bau kein Problem darstellen. Für Neulinge könnte es an der ein oder anderen Stelle etwas schwieriger werden. Aufmerksamkeit ist gefragt. Ist diese aber da, steht einem spaßigen Bau nichts im Wege.
Dafür sorgt die oben schon erwähnte und logische Reihenfolge, die wunderbare Qualität der Steine und die Bauweise an sich. Einzig der Bau des Fundamentes, mit seinen zahlreichen Tile-Plates zog sich etwas in die Länge, trübt aber kaum den Bauspaß und ist schnell vergessen.
Steinige Angelegenheit
Nicht vergessen wird man hingegen den Bau der steinigen Wände und der Felsen, die die Burg sicher ummanteln. Ist man nämlich mit dem Fundament und einigen Mauern fertig, startet man mit einem Bauschritt, der sich ausschließlich mit einer felsigen Wand beschäftigt. Hier werden durch mehrere Plates und zahlreichen Slopes, in liegender Position, steinige Wände gebaut, die dann aufgerichtet und durch Technikelementen, mit dem Fundament „verheiratet“ werden. Da die Burg durch mehrere solcher Wände „umhüllt“ ist, widmen sich ein paar Bauschritte dieser felsigen Angelegenheit. Das ist aber gar nicht schlimm, da die Anleitung die Bauweise glockenklar beschreibt, man stellenweise sehr fasziniert, ob der Bauweise ist und es zum Schluss optisch einfach sehr schön aussieht!
Leider ist bei dieser Baumethode etwas Geduld gefordert. Zum einen weil die Technikelemente nicht immer gut in die dafür vorgesehenen Gegenstücke rutschen, zum anderen, weil die Klemmbausteine, die als Fixierungselemente dienen, gern mal abgehen und in das hole Fundament rutschen. Dort sind sie nur schwer wieder rauszubekommen. So kommt leicht Ärger auf, der aber, zumindest bei mir, nach dreimal durchatmen, wieder schnell verflogen war.
Das war auch die erste von zwei Situationen, in der das Set nicht glänzen konnte. Eine zweite folgt am Schluss, aber dazu später mehr.
Sind alle Felswände gebaut und an das Fundament angebracht, sieht der vertikale Bau nicht nur klasse aus, sondern verleiht dem Ganzen eine wunderschöne, kompakte Komplexität. Toll!
Viel zu entdecken
Ab da geht es dann mit dem Innenausbau weiter. Es dauert etwas, bis man zum Hauptgebäude kommt und man muss natürlich auch für das nötige Grün auf den felsigen Wänden sorgen, was etwas entschleunigend wirkt, dann geht es aber um die eigentliche Burg und da gibt es viel zu entdecken!
Egal ob es die zahlreichen, liebevollen Details sind, wie der Kamin oder das Gemüse im Keller, die brickbuild Ornamente an den Wänden oder der Lokus, auch die Bauweise an sich fasziniert. Der modulare Aufbau der Burg erlaubt es die, insgesamt drei, Etagen durch abnehmen ausführlich zu entdecken. Dabei sorgen aber keinerlei Noppen für den Halt, sondern einzig die Konstruktion der Wände und Balkenverbindungen. Alles geht ineinander über, wackelt nicht und sitzt genau richtig!
Trotz der einzelnen Stockwerke bekommt man nie das Gefühl etwas einzeln bauen zu müssen. Ist man mit dem Untergeschoss fertig, wurden Aussparungen für Balken gelassen, mit denen es dann auch sofort weitergeht und so der Fussboden für das nächste Stockwerk gebaut wird.
Auch die Bauweise der Wände sorgt dafür, dass das Gesamtbild der Burg am Schluss wunderschön alt und ein Stück weit zusammengesetzt aussieht. Dort hat ein Stein mal eine andere Farbe, da ist eine Lücke und hier sind Risse in der Wand. Eben so, wie man es bei einer Burg erwartet, die aus dem gebaut wurde, was damals zur Verfügung stand und erschwinglich war.
Immer wieder Abwechslung
Nicht nur das Haupthaus überzeugt mit solchen Elementen. Kleine, faszinierende Bauschritte ziehen sich durch das ganze Set. Immer wieder wird man überrascht. Sei es durch einen plötzlichen Richtungswechsel, wenn auf einmal auf dem Kopf gebaut wird, oder durch die interessante Entstehung des Hofbrunnens, der, dank dem holen Fundaments, auch wirklich Spielraum hat, um den Eimer nach unten zu lassen.
Aber so faszinierend zahlreiche Elemente des Sets auch sind, so gibt es natürlich auch Stellen deren Bauspaß sich in Grenzen hält. Die Burg hat einen Wall und zahlreiche Holzstämme müssen gesetzt werden. Das ist keine schöne Arbeit, aber nötig und problemlos machbar.
Ganz ohne Probleme kommt leider das Wachhaus über der wunderbaren Zugbrücke nicht aus. Wobei das nicht ganz fair ist, denn das Haus selbst ist einer dieser genialen Bauschritte, bei denen man sich fragt, wie man auf sowas kommt. Woran es leider scheitert, und das auch noch im Finale, ist das Dach. Hier werden an einer Bar (Stange) nach links und rechts zahlreiche modified Plates mit Clip angebracht, die dann das geflickte Dach darstellen sollen. Gute Idee, wäre die Bar nicht einen halben Milimeter zu dünn. So rutschen die Plates unkontrolliert hin und her, verschieben sich ständig, oder fallen komplett ab. Da ist man froh, wenn das Dach endlich sitzt und will es auf keinen Fall noch einmal anfassen.
Hier wird es eng
Etwas besser, aber nicht weniger fummelig, präsentieren sich die zwei wunderschön aussehenden Bäume. Der Bau ist nicht wirklich anspruchsvoll und zieht sich dadurch etwas in die Länge, was nicht sehr ins Gewicht fällt. Schwierig wird es aber dann, wenn man die zwei Gewächse in den Hof der Burg setzen soll, der zum einen mit Wänden umgeben und dadurch recht eng, zum anderen schon mit zahlreichen Grünpflanzen bestückt ist. Auch hier heißt es: Ruhe bewahren. Die Äste sind flexibel und lassen sich gut positionieren. Leider ist die Anleitung kaum eine Hilfe. Hier sollte man sich einfach auf sein Gefühl verlassen, um die zwei Holzkameraden ordentlich zu platzieren. Da diese wunderschön gestaltet sind, huscht einem ein Lächeln über das Gesicht, sobald alles eingepflanzt und die „Burg Blaustein“ in ganzer Pracht erstrahlt!
Bauspaß
Ja es gibt sie, die Stellen an denen man sich mal etwas mehr und mal etwas weniger ärgert, aber das Set ist mit so vielen, herausragenden Bauschritten, Elementen und Ideen vollgepackt, dass die negativen Erfahrungen den positiven deutlich unterlegen sind.
Wenn man eine Wand bestaunt, nachdem sie fertig „gemauert“ wurde, oder eine Zugbrücke hoch und runter lässt. Wenn es Spaß macht eine Felswand zu bauen, oder einen Brunnen, oder wenn ein kleines Wachhauses einem ein „verrückt“ auf die Lippen zaubert, dann wurde alles richtig gemacht!
Klemmraft & Qualität
Hier gab es kaum etwas zu beanstanden. Die Steine waren von hoher Qualität, es gab keine Farbabweichungen, keine Gussfehler und die Klemmkraft war sehr, sehr gut. Das war auch nötig, da es einige Stellen gab, die ohne die nötige Klemmkraft gar nicht funktioniert hätten.
Nicht schön waren zwei Plates in einer komplett falschen Farbe, sowie einen 1×1 Brick der gefehlt hatte. Auch die Bar, durch deren zu dünnen Durchmesser das Dach des Wachhauses leider nicht schön abgeschlossen wurde, hätte vermieden werden können.
Alles in Allem und bei der Anzahl der Teile, war es eine nahezu durchgängig hervorragende Qualität!
Anleitung
Die Anleitung liegt als PDF vor und ist zum runterladen. Durch die Größe des Sets ist die Anleitung in mehrere PDFs unterteilt.
Das stört absolut nicht. Bis auf ein paar Ausnahmen ist die Anleitung übersichtlich und sehr gut strukturiert. Sie führt problemlos durch die 12 Bauschritte, ohne dabei umständlich zu wirken, wie es bei der Anleitung zur Flying Dutchman der Fall war.
Bei den Bäumen, am Schluss des Sets, war sie leider kaum eine Hilfe. Doch eine andere Darstellung wäre hier schwierig gewesen und ob sie dann geholfen hätte, ist ungewiss.
Daher habe ich die Anleitung als sehr gut empfunden.
Preis
Wenn ich die Preise der Burg Blaustein richtig im Kopf habe, war sie mal etwas preiswerter. Der aktuelle Preis von 199,95 ist aber auf ganzer Linie fair! Wir reden hier von 4 Cent / Teil und das bei einer hervorragenden Steinqualität.
Bei dem Spaß den ich hatte und bei der Qualität und Optik des Sets, ist der Preis auf jeden Fall gerechtfertigt!
Fazit
Fazit
Fazit
Weshalb das Set ständig vergriffen ist merkt man spätestens, wenn man es selbst baut. Es macht einfach richtig Spaß. Auch wenn es schwierige und manchmal auch eintönige Stellen gibt, so ist der Großteil des Baus mit wunderbaren Bauschritten und schönen Elementen durchzogen.
Es kam beim Bau nie großer Stress auf und alle Schritte waren gut nachvollziehbar. Ich habe mich immer wieder erwischt, wie ich inne gehalten habe, um das Gebaute noch einmal zu bestaunen. Egal ob es sich um eine Felswand handelte, oder um die detailreiche Inneneinrichtung der Burg.
Wer auch nur annährend etwas mit Burgen anfangen kann, ist hier genau richtig und beginnt vielleicht mit der „Burg Blaustein“ ein großes Abenteuer über vier zusätzliche Erweiterungen!
Auf zur Burg!