Bergfriederweiterung Burg Blaustein

Bluebrixx 103406

Die erste Erweiterung zum beliebten Grundset Burg Blaustein, verleiht der Burg ein wahrhaft pompöses Aussehen. Kann da der Bauspaß mithalten?

Hoch hinaus!

Turmhohe Erweiterung

Für viele Fans von Bluebrixx ging und geht kein Weg an der Burg Blaustein vorbei. Das Set für 199,95 ist aktuell wieder einmal vergriffen und zeigt, wie hoch die Nachfrage ist. Wer allerdings schon das Grundset ergattern und die knapp 5300 Teile zusammensetzen durfte, kann mit der Bergfriederweiterung, der Ersten von vier Erweiterungen im Blaustein-Universum, die nächste Bauetappe beginnen und weitere, rund 2000 Teile hinzufügen.

Dabei geht es hoch hinaus, denn wie der Name der Erweiterung schon sagt, wird die mittelalterliche Burg mit einem mächtigen Bergfried, einem hohen Turm, ergänzt. So werden Teile des Grundsets zurückgebaut, bevor der Bau des stolzen Ausgugs beginnt. Das klingt komplizierter als es ist, dafür sorgt eine gute Anleitung.

Zwar kann diese auch nicht davor bewahren, dass der Bau an sich etwas Abwechslung vermissen lässt, doch lohnt sich das Set für 79,95 auf jeden Fall, denn die nächste Erweiterung wartet schon!

Das Wichtigste

Anzahl Teile: 1958

Preis: 79,95

Ein paar Stolpersteine!

Am Ende wird`s genial!

Eine Burg braucht einen Bergfried und mit der Erweiterung kommt einer und was für einer! Bis es aber soweit ist und man alles in voller Pracht bestaunen darf, muss man erst einmal einen Stein auf den anderen setzen. Das gelingt manchmal gut, manchmal leider nicht so gut. Warum, erzähle ich Euch gleich.

Ein paar Schritte zurück

Bevor wir aber dazu kommen geht es beim Start des Baues erst einmal ein paar Schritte zurück. Die PDF-Anleitung, die man sich bei Bluebrixx runterladen kann, zeigt dabei sehr gut und anschaulich, welche Elemente am Grundset abgebaut werden müssen, damit man mit dem eigentlichen Bau beginnen kann. 

Damit hatte ich auch absolut keine Probleme, obwohl ich zuvor den meisten Respekt davor hatte. Doch die Anleitung nimmt einen alle „Angst“ und führt einen Schritt für Schritt durch den Rückbau. 

Sämtliche abgenommenen Teile werden selbstverständlich im Set auch wieder verbaut. Das Einzige was dabei leider etwas zu kurz kommt, sind die zwei schönen Bäume des Grundsets. Die fliegen aus dem Burghof und werden am Schluss nur neben die Burg gestellt. Der Turm braucht eben Platz. 

Bergfriederweiterung Blaustein
Bergfriederweiterung Blaustein
Bergfriederweiterung Blaustein
Bergfriederweiterung Blaustein

Jetzt geht es los

Ich habe mich sehr auf die Erweiterung gefreut, denn Burg Blaustein war ein geniales Set, hat nahezu durchgehend Spaß gemacht und immer wieder durch tolle Bautechniken überzeugt. Kurz um: Ich hatte damit sehr viel Spaß und konnte es darum nicht erwarten, mit dem Bergfried anzufangen.

Das bei einem Turm natürlich nicht der Umfang zu erwarten ist, wie bei der Hauptburg ist selbstverständlich. Immerhin reden wir hier von über dreitausend Teilen weniger. Ein direkter Vergleich wäre unfair. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht und leider hat mich der Turm bei Weitem nicht so sehr in seinen Bann ziehen können, wie die Burg. Das lag aber hauptsächlich an der interessanten, aber gewöhnungsbedürftigen Bautechnik.

Turm mit Tücken

Am Anfang geht der Bau noch sehr leicht von der Hand. Die ersten Steine werden gesetzt, Felsen positioniert und Mauern hochgezogen. Optisch bleibt man der der Burg treu und nach und nach entsteht an der Stelle, wo vorher noch Bäume standen, das Fundament für den Bergfried. Die Grundfläche der gesamten Burg ändert sich nicht und es macht Spaß beim Bau zu erleben, wie sich die Elemente verändern und wie aus einem ehemaligen Fels eine Treppe gehauen wird.

Steht das Fundament geht es mit den ersten Wänden des Turms weiter. Auch hier kennt man das Vorgehen schon vom Hauptgebäude und es entsteht ein Hohlraum. Was auffällt ist, dass die Rückseite des Turms beim Bau ausgelassen wird. Das hat auch seinen Grund, aber dazu später mehr.

Interessant wird es aber, wenn sich nach einiger Zeit die Bautechnik des Turms schlagartig ändert. Dadurch wird eine ganz besondere Optik erzeugt, die mir grunsätzlich auch sehr gut gefällt. Gerade die Bauweise und Darstellung der Turmfenster wird so sehr speziell und fällt  positiv ins Auge. Darum haben mich die ersten Schritte der Bautechnik auch nicht gestört. Die Bauweise ändert sich nämlich von vertikal in horizontal, was bedeutet, dass man von nun an die Mauern aus Elementen nach oben zieht, die vorher aus vielen 1×1 Bricks, Plates und Modified Bricks in der Horizontalen gebaut werden. Entstehenden „Stäbe“ aus Steinen werden dann mit zwei bis drei Noppen in Technik-Plates gesteckt.

War ich anfangs noch sehr begeistert von dem Richtungswechsel, änderte sich das leider etwas mit fortschreitendem Bau, denn diese Technik hat ihre Tücken. Durch das verwenden von Technik-Plates als Ankerpunkt für die einzelnen Noppen der Wandelemente entstehen mit zunehmender Höhe zu große Spaltmaße. Das sorgt leider für etwas Instabilität. Dazu kommt, dass man gefühlt ewig damit beschäftigt ist 1×1 Elemente aneinander zu stecken. Zwar wird das immer mal wieder mit einer normalen Bauweise unterbrochen, aber leider kann das nicht über die fehlende Abwechslung hinwegtäuschen.

Bergfriederweiterung Blaustein
Bergfriederweiterung Blaustein

Gut bedacht!

Natürlich ist man nicht permanent mit dem Wandbau beschäftigt. Auch der Innenraum des Turms wird mit dem ein oder anderen Einrichtungselement versehen. Unterteilt wird in insgesamt vier Etagen. Brunnen, Brunnenzimmer, Kaminzimmer und Ausgug mit Zinnen.

Letzteres kann man am Schluss entweder offen lassen, oder mit einem Dach versehen. Dabei hat Designer Martin wieder ganze Arbeit geleistet. Das Dach wird zwar erst ganz zum Schluss gebaut, doch kann ich an dieser Stelle schon verraten, dass es wieder wunderbar kompakt und stabil ist und sich einwandfrei und leicht auf die Zinnen stecken lässt. Ganz anders als die Rückwand des Turms. 

Tag der offenen Wand

Wie schon erwähnt, bleibt die Rückwand des Turms beim Bau komplett offen. Worauf das hinaus läuft ist beim bauen schnell klar. Man hätte vermuten können, dass jede Etage des Turms einzeln abgenommen werden kann, doch dem ist nicht so. Der Bergfried ist so konzipiert, dass die Rückwand ein einziges, großes Element ist, was am Schluss eingefädelt werden kann und die Rückseite verschließt.

Auch diese Idee finde ich grundsätzlich genial und es ist einfach mal etwas anderes. Leider sorgt auch hier die spezielle, oben erwähnte, Bautechnik für Instabilität und das Rückwandelement ist somit nicht wirklich stabil. Zwar lässt es sich mit der nötigen Vorsicht gut abnehmen, aber da die Seiten immer wieder in die Lücken, die für den Halt sorgen, beim anbringen eingefädelt werden müssen und sich immer wieder was verschiebt, macht man das schlichtweg nicht gern. Das ist sehr schade.

Am Ende wird`s genial!

Was am Set begeistert sind wieder einmal die Details. Der Brunnen im Turm, der kleine Kamin, die Fahne an der Turmspitze oder die Tatsache, dass daran gedacht wurde eine Zugang von der Hauptburg in den Bergfried zu bauen. Dieser ist zwar nur mit einer leicht labilen Tür versperrt, aber der Zugang selbst sieht optisch wunderbar aus.

Mit wunderbarer Optik glänzt auch der Turm, nicht zuletzt durch eben die verwendete Bautechnik. So entstehen viele kleine Details in den Wänden, die es so aussehen lassen, als wenn mit verschiedenen Materialien gebaut wurde.

Auch wenn der Bau Abwechslung vermissen lässt, es lohnt sich. Am Schluss steht der Hauptburg ein mächtiger Bergfried zur Seite, der das nun neu gestaltete Set in einem pompösen Licht erstrahlen lässt und schlichtweg ein Augenschmauß ist. Genial!

Bergfriederweiterung Blaustein

Bauspaß

Den größten Kritikpunkt habe ich tatsächlich am Bauspaß. Das ein Turm generell nicht die großen Möglichkeiten hat mit Abwechslung zu bezaubernd liegt bei der Sache an sich, jedoch macht es aber auch keine große Freude zahlreiche Wandelemente immer und immer wieder aus zahlreichen 1×1 Elementen zusammenzustecken, die dann auch noch schwierig in der entstehenden Mauer platziert werden können.

Auch die Stabilität bleibt dadurch etwas auf der Strecke. Das darf man natürlich nicht falsch verstehen. Der Turm ist ein robustes Ding und nicht am umkippen, aber beim Bau passiert es öfters, dass Elemente nicht zusammenhalten und die Technik-Plates nicht den perfekten Halt bieten. Das schmälert leider den Spaß am Bau.

Klemmraft & Qualität

Wichtig zu erwähnen ist die Tatsache, dass die oben genannten Probleme nicht mit den Steinen zusammenhängen. Die Qualität war super, die Klemmkraft einwandfrei! Wie auch schon bei der Burg, habe ich hier absolut nichts zu kritisieren. Es gab keine Kratzer, keine Gussfehler und auch keine Farbabweichungen.

Die oben erwähnte, an manchen Stellen fehlende, Stabilität kommt lediglich durch die Technik-Plates zu Stande. Die sind etwas flacher als eine normale Plate und so entstehen mit zunehmender Höhe Spaltmaße die dafür sorgen das es etwas wackelig wird. Natürlich nur bis alles verbaut wurde.

 

Anleitung

An der Anleitung gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil. Hier muss man klar herausheben wie einfach der Rückbau der Burg erfolgen konnte, weil in der Anleitung alles klar strukturiert und gegliedert wurde. Umrandungen zeigen klar und deutlich was entfernt werden muss.

Aber auch der Aufbau ist wieder gut durchdacht. Es gab keine Probleme mit den Perspektiven und alle Farben waren gut zu erkennen. Zwar gab es diesmal keine Bauschritte, aber die Schritte in der Anleitung sind übersichtlich und gut durchdacht.

Preis

Was will man an 79,95 und 1958 Teilen kritisieren? Richtig! Nichts! Mit 0,04 Cent gelingt Bluebrixx hier eine richtige Ansage. Man sollte zwar bedenken, dass es sehr viele kleine 1×1 Teile gibt, aber dennoch sind die rund 80 € für ein 2000 Teile Set gut investiertes Geld.

Fazit

Fazit

Ja ich muss es sagen, ich war etwas enttäuscht. Das lag für mich persönlich an der Art und Weise, wie die Wände des Turms nach oben gezogen wurden. Mir fehlte es an Abwechslung und da die einzelnen Elemente für die Wände immer wieder der gleichen Bauweise folgten, war ich immer froh, wenn sich der Inneneinrichtung gewidmet wurde und ich eine Pause machen konnte.

Schlussendlich muss ich aber sagen, dass sich das gelohnt hat. Die Optik des Bergfriedes ist einfacg fantastisch und war Burg Blaustein vorher schon groß, wirkt sie mit dem Turm an ihrer Seite bei gleichbleibender Grundfläche, einfach rießig.

Jedem, der Burg Blaustein sein Eigen nennt, sei also dennoch geraten das Geld zu investieren. Nicht nur, weil 80,- € für rund 2000 Teile nicht viel Geld ist, sondern weil eine Burg einen Bergfried braucht und es nicht bei dieser Erweiterung bleibt. Mit der Vorburg-Erweiterung kann man jetzt schon eine nächste Bauetappe beginnen und das Mittelalterabenteuer Blaustein weiter bestreiten!

Carsten